Enquête-Kommission: Besuch in Gemeinde Krummennaab

Veröffentlicht am 03.09.2014 in Presse

Hoher Besuch in Krummennaab: Auf Einladung von Bürgermeister Uli Roth hat sich eine Delegation der vom Bayerischen Landtag eingesetzten "Enquete-Kommission für gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern", angeführt von der Landtagsabgeordneten Annette Karl, die aktuellen Entwicklungen in Krummennaab zeigen lassen.
Im Vordergrund stand zunächst eine kurze Begehung der fast fertigen Abbruchbaustelle der ehemaligen Porzellanfabrik. In Begleitung eines Fernsehteams erklärte Bürgermeister Roth den Gästen das Ausmaß der Ortsumgestaltung und ging auf erste Ansätze der Nachfolgeplanungen und erste denkbare Möglichkeiten des geordneten Wiederaufbaus ein.
Beeindruckt von der Größe der neu zu überplanenden Fläche fanden sich die Kommissionsmitglieder in Begleitung der SPD-Gemeinderäte Max Sieder, Karin Krenkel und Wolfgang Bauer und stellvertretendem Ortsvereinsvorsitzenden Hans Mark im Sitzungssaal des Rathauses ein.
Hier ging Roth in einer vorbereiteten Präsentation auf die demographische Entwicklung des Ortes und die finanzielle Ausstattung der Kommune ein.
Gespannt lauschten der stellvertretende Vorsitzende der Enquete-Kommission, MdL Dr. Christoph Rabenstein, und sein Kollege, MdL Günther Knoblauch, den sehr interessanten Ausführungen des Bürgermeisters.

Roth ging in seinen Erläuterungen darauf ein, dass die Gemeinde Krummennaab für den DSL-Ausbau mit einer Förderquote von 80% bedacht werde, andere, durchaus in der Struktur vergleichbare Nachbarkommunen aber 90% Förderung erhalten würden. Er sähe hier eine Ungleichbehandlung, was MdL Karl und die beiden anderen Kommissionsmitglieder genau so sahen. Außerdem sei er darüber unzufrieden, dass die Gemeinde Krummennaab bei der Wirtschaftsförderung mit der schlechtesten D-Förderkulisse vorlieb nehmen müsse, obwohl auch hier zum Teil besser aufgestellte Kommunen durch die Eingruppierung in C-Fördergebiete bevorzugt würden. Gerade jetzt sei es für die Neuordnung Krummennaabs sehr wichtig, durch die etwas attraktivere C-Förderung Anreize für eine Neuansiedlung von Klein- und Kleinstgewerbe auf der frei gewordenen Industriefläche zu schaffen. Die grundsätzliche Bereitschaft der Gemeinde, neue Ansiedlungen zu unterstützen und zu fördern, sei in jedem Fall vorhanden. Hier gelte es aber auch noch, mit der Städtebauförderung der Regierung einen gangbaren Weg in Sachen neuer Zuschüsse für die Erschließung der Brachfläche oder der Vermeidung von Zuschussrückzahlungen für eventuell vermarktbare Flächen auszuhandeln, vor allem dann, wenn man konkurrenzfähige und ortsübliche Preise für die Gewerbe- oder Wohnflächen anbieten muss.
Bislang sei die Gemeinde Krummennaab sehr gut durch die Städtebauförderung in finanzieller wie in beraterischer Hinsicht unterstützt worden. Jetzt, so der Bürgermeister, hoffe er auf eine weiterhin positive Begleitung der Revitalisierung des Ortskerns von Krummennaab. Für 2014 habe die Gemeinde immerhin einen Finanzbedarf in Höhe von 618.000 € bei der Städtebauförderung angemeldet, so Roth.
Im Arbeitsgespräch durften natürlich all die Probleme auf demographischer Ebene nicht fehlen: der Einwohnerschwund von einstmals 1800 auf jetzt 1485 Einwohner wurde genau so angesprochen, wie die gastronomische Situation am Ort nach Schließung der Traditionsgaststätte Lehner, der Verlust des Hausarztsitzes, die Abwicklung der Sparkassenfiliale oder die Abwanderung eines örtlichen Betriebs ins benachbarte Erbendorf.
MdL Dr. Christoph Rabenstein fragte nach, welche Altersgruppe besonders von Wegzug betroffen wäre. Natürlich seien es auch in Krummennaab vor allem die jungen Leute, die durch Ausbildung, Studium oder Beruf ihrer Heimat den Rücken kehrten, weil adäquate Arbeitsplätze fehlten. Roth berichtete, dass sich in der Gemeinde nach der Schließung der Porzellanfabrik heute gerade einmal noch 68 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze befänden. Die meisten Arbeitnehmer würden auspendeln und anders wo arbeiten. Krummennaab, so die Feststellung Roths, habe sich vom Industrieort zum reinen Wohnstandort deutlich spürbar verändert.
Am Ende des Arbeitsgespräches bat Bürgermeister Roth die Abgeordneten um einen Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde. Abgeordnete Karl, die zugleich Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für den ländlichen Raum ist, bedankte sich für den informativen Nachmittag mit einem Buchpräsent und versprach, die aufgeworfenen Problemstellungen in der weiteren Kommissionsarbeit weiter aktiv und aufmerksam zu verfolgen und sich für die Interessen Krummennaabs stark zu machen. MdL Knoblauch, selbst ehemaliger Bürgermeister und Mitglied im Ausschuss Staatshaushalt und Finanzen, wird sich weiter für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen über den kommunalen Finanzausgleich einsetzen, so die Zusagen der Kommissionsmitglieder.

 

 

Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Krummennaab (v.l.): MdL Günther Knoblauch, MdL Annette Karl, Bürgermeister Uli Roth, MdL Dr. Christoph Rabenstein

 
 

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